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Ausstellung: Oscar Wilde „Als Schriftsteller verfangen in den eigenen Worten"

11. Dezember bis 17. Januar 2025. Im 170. Geburtsjahr des anglo-irischen Schriftstellers Oscar Wilde zeigt die Staatliche FosBos eine Ausstellung zu seinem Leben und Werk im Lesesaal der Staatlichen Bibliothek Ansbach. Die Ausstellung, bestehend aus 12 bilingualen (deutsch-englischen) Bannern, wurde vom Autoren und Übersetzer Jörg W. Rademacher kuratiert.

Oscar Wilde begann seine Karriere als Autor von Märchen und wurde später ein herausragender Dramatiker des spätviktorianischen Zeitalters. Sein einzigartiger Sprachwitz und seine Redekunst brachten ihm großen Erfolg auf englischen Bühnen und in den USA. 

Die reich bebilderte Ausstellung dokumentiert Wildes Aufstieg zur Berühmtheit und seinen Höhepunkt. Sie zeigt auch die Auswirkungen der viktorianischen Doppelmoral: Nach wenigen Jahren des Ruhms holte Wildes Privatleben ihn ein. Wegen Homosexualität verurteilte man ihn zu zwei Jahren Zuchthaus mit harter Zwangsarbeit, die ihn zerbrach. Nach seiner Entlassung folgten Ächtung, Exil und sein Tod im Alter von nur 46 Jahren. Wildes einziger Roman, „Das Bildnis des Dorian Gray“, gehört zur Weltliteratur. Die Themen umfassen Dandytum, Zynismus und ewiges Leben auf der Basis eines Teufelspaktes, ähnlich wie in Goethes „Faust“, jedoch anschaulicher. Eine Liebe über Standesgrenzen hinweg, die tödlich endet, Opiumkonsum, der im 19. Jahrhundert legal war, kaum verhohlene Homoerotik und ein Leben auf Abwegen, das tragisch endet: Diese Mischung erschreckt und fasziniert seit mehr als einem Jahrhundert Leserinnen und Leser jeden Alters. 

Rademacher, ein führender Wilde-Experte, zeigte die Ausstellung erstmals in Wien. Danach war sie in zahlreichen anderen Bildungseinrichtungen zu sehen. Die Ausstellung beleuchtet das Schicksal eines der bedeutendsten Schriftsteller des Fin de Siècle und dokumentiert, wie Wildes eigenes Schreiben zu seinem Tod beitrug. 

 

Eröffnung am Mittwoch, dem 11. Dezember 2024, 11.30 Uhr, mit Einführungen des Bibliotheksleiters Christian Mantsch, des Schulleiters der Staatlichen FosBos Gernot Helmreich und Dr. Wolfgang Streit.


Ausstellungsdauer: 11. Dezember 2024 bis 17. Januar 2025.

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