Der berühmteste Ansbacher Markgraf Carl Wilhelm Friedrich (1712 - 1757) war in Europa führend in der Kunst der Falknerei und gab Unsummen dafür an seinem Hof aus.
Der Bayerischen Staatsbibliothek München ist es im Jahr 2018 gelungen, eine Handschrift aus dem Jahr 1733 zu ersteigern und unter der Signatur Cgm 9564 in ihren Bestand aufzunehmen. Das lediglich acht Papierblätter umfassende und in gut lesbarer Kanzleischrift abgefasste Reglement "zu Haltung guter Ordnung bei unserer Fauconnerie" gibt in 22 Punkten interessante - und bisweilen auch amüsante Einblicke - in dieses kostspielige Hobby des "Wilden Markgrafen" von Brandenburg-Ansbach. Die fürstlichen Anordnungen betreffen unter anderen Zugangsregelungen zum Falkenhaus in Triesdorf, Gerätschaften, Kleidung, Fragen der Ausbildung bis hin zu Sitte und Moral: Übermäßiges Trinken der Falknerei-Beschäftigten sei zu unterbinden und der Umgang mit Weibsbildern verboten. Alles unterstand einzig dem Oberfalkenmeister Christoph Ehrenfried von Pölnitz.
Dr. Wolfgang-Valentin Ikas, stellvertretender Leiter der Abteilung Handschriften und Alte Drucke an der Bayerischen Staatsbibliothek München wird Inhalt und Besonderheiten der Handschrift vorstellen.
Karten für den Vortrag gibt es im "AKUT" oder an der Abendkasse
Die Handschrift, die das Siegel und die eigenhändige Unterschrift des Markgrafen trägt, wurde bereits vollständig digitalisiert und wird in der Staatlichen Bibliothek für einen kurzen Zeitraum ausgestellt sein.