Markgrafenbibliotheken

Die privaten Bibliotheken der Markgräfinnen und Markgrafen von Brandenburg-Ansbach umfassen eine außergewöhnliche Sammlung von Büchern des 18. Jahrhunderts, die durch ihre aufwendige und repräsentative Gestaltung auffallen. Diese Bände, in feinstem Kalbsleder gebunden, bestechen durch prächtige goldene Supralibros – kunstvoll verzierte und vergoldete Wappen oder Monogramme auf den Bucheinbänden. Zudem sind die Einbände oft mit Buntpapier ausgeschlagen, und die Buchschnitte wurden sorgfältig rubriziert oder vergoldet. 

Diese Bände dienten weniger dem wissenschaftlichen Gebrauch als der repräsentativen Ausstattung der privaten Gemächer der Fürsten. Die prächtigen Bücher fanden ihren Platz in den privaten Räumen der Markgrafen und spiegelten deren persönliche Interessen sowie den kulturellen und intellektuellen Geschmack der jeweiligen Herrscher wider. Sie stehen damit im Gegensatz zur Schlossbibliothek, die sich ebenfalls in der Residenz befand und seit 1720 für die Öffentlichkeit zugänglich war.

Jeder Markgraf brachte seine eigenen Vorlieben und Interessen in die Sammlung ein, was sie zu einem einzigartigen Zeugnis der kulturellen und intellektuellen Geschichte des Fürstentums macht. Die sorgfältige Auswahl der Werke und die luxuriöse Ausstattung der Bände unterstreichen den hohen Stellenwert, den die Markgrafen der Pflege und Erweiterung ihrer Sammlung beimaßen. 

Die „Bibliothek der Markgrafen“ ist nicht nur ein bedeutendes kulturhistorisches Erbe, sondern auch ein beeindruckendes Beispiel für die Kunst des Buchbindens und der Bibliophilie des 18. Jahrhunderts. Sie bietet einen faszinierenden Einblick in die Interessen und den ästhetischen Anspruch der Markgrafen und ist heute ein wertvoller Bestandteil des Altbestands der Staatlichen Bibliothek Ansbach.

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